Wassermanagement in der Landwirtschaft
Sereina Grieder (Volkswirtschafts- und Gesundheitsdirektion, Kt. BL) Andreas Widmer (Emch + Berger AG, Bern)
Ora
Sereina Grieder und Andreas Widmer stellen Konzepte zum Wassermanagement in der Landwirtschaft vor.
Inhalt
Slow water
Sereina Grieder, BL
Wetterextreme wie Trockenheit und Starkniederschläge nehmen auch in der Schweiz markant zu, wie zahlreiche Studien, Statistiken und aktuelle Erfahrungen zeigen. Es vergeht kaum mehr ein Jahr, in dem nicht Dürrezeiten und Überschwemmungen die Land- und Forstwirtschaft oder die Trinkwasserversorgung stark belasten. Mit hydro- und bewirtschaftungstechnischen Retentionsmassnahmen will das Ressourcenprojekt Slow Water den Regenwasserabfluss verlangsamen und reduzieren und die Wasserrückhaltung in Böden und in Grundwasserleitern im Kulturland erhalten und verbessern. Damit will Slow Water zur Sicherung der Produktion im Pflanzenbau und in der Nutztierhaltung sowie zur Sicherung der Trinkwasserversorgung in den Gemeinden beitragen. Gleichzeitig will Slow Water mit den Retentionsmassnahmen Erosion vermindern und damit einen Beitrag zur Folgeminderung von Starkniederschlägen leisten.
Schwammland-Konzept
Andreas Widmer, Emch + Berger AG
Der Klimawandel stellt insbesondere das Wasserressourcenmanagement in der Schweiz vor immer grössere Herausforderungen. Einerseits schwinden die natürlichen Speicher und Puffer in Form von Schnee und Eis, andererseits erschwert der zunehmende Trend aus Trockenphasen und Starkniederschlägen die regelmässige und gemässigte Bewässerung der Landschaft und bedroht dabei sowohl Natur wie auch Gesellschaft durch Dürren, Ernteausfälle und Flutkatastrophen.
Als dringend notwendiges Gegenstück zur Schwammstadt zeigt das Schwammland-Konzept auf, wie die Landschaft auf die kommenden Extremereignisse vorbereitet, der Wasserhaushalt mit naturbasierten Massnahmen gepuffert und zeitgleich die Biodiversität gestärkt werden kann. Die nötigen Ökosystemleistungen sind effizient und kostengünstig.
Eine Investition in Schwammland-Lösungen bedeutet somit, die Zukunftsfähigkeit der Landschaft samt der in ihr liegenden Siedlungsgebiete zu stärken und die Lebensgrundlagen langfristig bestmöglich zu erhalten. Schwammland-Projekte sind bereits heute möglich und zahlen sich aus – je früher, umso besser, je länger desto mehr.
Programm
16.30 - 16.35 Begrüssung
16.35 - 17.00 Slow water, Sereina Grieder
17.00 - 17.25 Schwammlandkonzept, Andreas Widmer
17.25 - 17.40 Diskussion
Virtual Lecture Series SSHL 2024
- Wasserlebende Wirbellose in Grundwasser und Quellen
- Entwicklung der Schadstoffeinträge aus der Atmosphäre in verschiedene Ökosysteme
- Vormarsch der Quaggamuschel in Schweizer Seen
- Das nationale Frühwarn- und Informationssystem: Von der experimentellen Forschungsplattform zur operationellen Bundesplattform
- Wassermanagement in der Landwirtschaft
- Gletschervorfelder: Neuland mit Potenzial
- The potential of ponds and pondscapes as Nature-based Solutions (NbS)